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Aus 127.000 Tonnen Abfall wird Sekundär- und Ersatzbrennstoff

Tag der Daseinsvorsorge am 23. Juni

Ingo Bohrt, Abteilung Vertrieb und Stoffstrom bei der Ecowest, zeigt die Annahmehalle am Entsorgungszentrum in Ennigerloh. Dort kommen jährlich 75.000 Tonnen Hausmüll und 52.000 Tonnen Gewerbeabfälle aus den Kreisen Warendorf und Gütersloh an. Die insgesamt 127.000 Tonnen Abfall werden zu umweltfreundlichem Sekundär- und Ersatzbrennstoff verarbeitet. Diese ersetzen fossile Brennstoffe in der Zementindustrie und in Müllverbrennungsanlagen.

In der mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) am Entsorgungszentrum in Ennigerloh werden jährlich 25.000 Tonnen des sogenannten „Fluff“ aus Abfällen produziert.

Jährlich werden in Ennigerloh 75.000 Tonnen Hausmüll von mehr als 650.000 Einwohnern aus den Kreisen Warendorf und Gütersloh angeliefert.

Das Wasser fließt frisch aus dem Hahn, Strom kommt aus der Steckdose, der Abfall wird abgeholt und entsorgt. Was für viele selbstverständlich ist, ist für die Unternehmen besonders in Zeiten von Krieg, Inflation und Corona-Nachwirkungen eine enorme Herausforderung. Am Tag der Daseinsvorsorge, der sich am 23. Juni zum siebten Mal jährt, machen die Abfallwirtschaftsgesellschaften des Kreises Warendorf (AWG) und des Kreises Gütersloh (GEG) auf die wichtigen Aufgaben aufmerksam, die sie tagtäglich für die Bürgerinnen und Bürger übernehmen.

 

Jeden Tag stellen sich 235 Mitarbeitende des Unternehmensverbunds der Aufgabe, unter anderem 75.000 Tonnen Hausabfälle sowie 52.000 Tonnen Gewerbeabfälle aus 26 Kommunen beider Kreise nicht nur zu entsorgen, sondern zu umweltfreundlichem Sekundär- und Ersatzbrennstoff zu verarbeiten. In Ennigerloh wird der Hausmüll von insgesamt 651.218 Einwohnern (Stand Juni 2022) angeliefert.

 

Hausmüll und Gewerbeabfall werden über zwei Linien in die Anlage gefahren. Dort werden sie durch Zerkleinerungs-, Siebungs-, Windsichtungs-, und Trocknungsprozesse zu einem hochkalorischen Sekundärbrennstoff für die Zementindustrie und einem mittelkalorischen Ersatzbrennstoff für Monokraftwerke aufbereitet. Dies sind Kraftwerke, die ausschließlich mit aus Abfällen hergestellten Brennstoffen betrieben werden. Weitere Wertstoffe werden abgetrennt und verwertet. Der so erzeugte Sekundär- und Ersatzbrennstoff ersetzt fossile Energieträger wie Kohle oder Erdöl. „Wir produzieren jährlich 25.000 Tonnen Sekundärbrennstoff, den sogenannten Fluff“, betont Ingo Bohrt, Abteilung Vertrieb und Stoffstrom bei der Ecowest.

 

Am Kompostwerk des Kreises Warendorf in Ennigerloh werden darüber hinaus 38.800 Tonnen Bioabfall zu hochwertigem Kompost verarbeitet. Weitere 11.200 Tonnen Grünabfall werden laut Ingo Bohrt dort angeliefert. Außerdem würden 3.500 Tonnen Altpapier in Ennigerloh umgeschlagen, und 5.400 Tonnen Altholz angenommen. Am Entsorgungszentrum in Ennigerloh werden jährlich etwa 12.000 Tonnen Sperrmüll angeliefert. Zunächst werden Wertstoffe aussortiert, dann folgt die Weiterverarbeitung. Am Sortier- und Umschlagplatz werden ferner jährlich 8.000 Tonnen anderer Gewerbeabfall wie zum Beispiel Bau- und Bauabbruchabfälle angeliefert.

 

Der Unternehmensverbund kümmert sich nicht nur um die klimafreundliche Aufbereitung der Abfälle, er nimmt an seinen insgesamt 18 Recyclinghöfen und Entsorgungspunkten in beiden Kreisen auch weitere Abfälle der Bürgerinnen und Bürger an. Im Jahr 2022 wurden 301.372 Anlieferungen von Privat- und Kleingewerbekunden registriert.

 

Zwei Termine für ein „Blind-Date mit der Entsorgungswirtschaft“

 

Was genau passiert mit dem Hausmüll, der regelmäßig bei mir vor der Tür abgeholt wird? Wer sehen möchte, wie aus Abfall umweltfreundlicher Sekundär- und Ersatzbrennstoff wird, der sollte sich zu dem „Blind-Date mit der Entsorgungswirtschaft“ anmelden.

 

Der Unternehmensverbund bietet an zwei Terminen Sonderführungen für Jedermann an. Es sind ausdrücklich keine festen Gruppen, sondern Einzelpersonen, Familien und Paare angesprochen. Die maximale Teilnehmerzahl beträgt 30 Personen. Es wird einen kurzen Einführungsvortrag sowie eine Führung durch die Anlagen geben. Die Dauer der Veranstaltung beträgt in etwa zwei Stunden.

 

Los geht es am Freitag, 8. September, sowie am Freitag, 20. Oktober, jeweils ab 16 Uhr. Treffpunkt ist an der Wertstoffwerkstatt, vor dem Verwaltungsgebäude des Entsorgungszentrums in Ennigerloh, Westring 10. Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Anmeldungen werden angenommen unter info@wertstoffwerkstatt.de oder unter 02524/9307417.