Zentraldeponie Ennigerloh

Die Bedeutung der Deponie in der Abfallwirtschaft hat sich grundlegend geändert. Der abzulagernde Abfall muss laut Gesetz vorbehandelt werden, um eine umweltgerechte Deponierung zu gewährleisten. Im Kreis Warendorf wird der Abfall mechanisch-biologisch behandelt, d .h. nach der Abtrennung der hochkalorischen (gut brennbaren) Fraktion und weiterer Wertstoffe (z. B. Altmetalle), wird der verbleibende Restabfall abschließend drei bis vier Wochen unter kontrollierten Bedingungen in einer biologischen Abfallbehandlungsanlage (BA-Anlage) getrocknet. Der so hergestellte Brennstoff wird Ressourcen schonend zur Energiegewinnung in der Kraftwerksindustrie vermarktet. Der zuvor abgetrennte nicht brennbare Schweranteil kann problemlos auf der Zentraldeponie des Entsorgungszentrums abgelagert werden. Die zu deponierende Menge wird drastisch reduziert.

 

Die technischen Anforderungen an die Zentraldeponie in Ennigerloh

 

Für Deponien gelten heute strenge Sicherheitsstandards, die unter Einsatz ausgereifter Technologien die Gefährdung für die Umwelt minimieren. Daher ist die Deponie Ennigerloh in den letzten Jahren an die gestiegenen gesetzlichen Anforderungen gemäß der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi) angepasst worden.
Besondere Anforderungen werden an die Bewirtschaftung des Deponiekörpers (Deponiegaserfassung und -verwertung sowie Sickerwassererfassung und -reinigung) und vor allen Dingen an die Herrichtung der Basis der neuen Schüttfelder gestellt. Zudem ist ein  Oberflächenabdichtungssystem vorgeschrieben, welches nach vollständiger Entgasung der Deponie erstellt wird.

 

Der Weg des Abfalls im Entsorgungszentrum

 

Nach Eintreffen der Fahrzeuge auf dem Gelände des Entsorgungszentrums, werden diese im Eingangs- und Anlieferungsbereich kontrolliert und gewogen. Es werden Abfallart und-menge sowie die angefahrene Anlage für jeden Anlieferer dokumentiert. Bei der Eingangskontrolle müssen durch den Anlieferer entsprechende Dokumente (Begleitscheinverfahren) vorgelegt werden. Über das von der Eingangswaage erfasste Gewicht errechnet sich das zu entrichtende Entsorgungsentgelt. Anschließend werden die Fahrzeuge zur EBS-Anlage, dem Kompostwerk oder in Ausnahmefällen (Anlieferung inerter Abfälle wie Bauschutt oder genehmigte produktionsspezifische Gewerbeabfälle) auf das entsprechende Schüttfeld der Deponie verwiesen.

 

Und was passiert mit dem Abfall auf der Deponie?

 

Regenwasser führt zu einer stetigen Durchnässung des Abfalls, was in den Altbereichen der Deponie zu Auswaschungen führt. Das entstehende Sickerwasser ist dann mit  Abbauprodukten belastet, die das Grundwasser verschmutzen könnten. Das Sickerwasser wird durch ein aufwendiges Drainagesystem aufgefangen und zur Aufbereitung der Sickerwasserkläranlage zugeführt. Neben der Auswaschung führen biologische Prozesse aufgrund des Luftabschlusses innerhalb des Deponiekörper zu Zersetzungsprozessen des organischen Anteils des Abfalls. Mikroorganismen wie Bakterien zersetzen teilweise den Abfall. Dabei entstehen Gase wie Methan (CH4) und Kohlendioxid (CO2). Methan ist zum einen wie Kohlendioxid ein Treibhausgas und zum anderen ein Energieträger. Die letztere Eigenschaft von Methan macht man sich auch bei der AWG zu Nutze. Man entzieht der Deponie geregelt das Deponiegas und verwertet es in einem Blockheizkraftwerk zur Energieerzeugung. Die Umweltgüter wie Grundwasser und die Atmosphäre werden durch die Maßnahmen so wenig wie möglich belastet. Näheres können Sie aus unseren kostenlosen Broschüren oder vor Ort bei einem Besuch vor Ort erfahren.

 
  • Betrieb, Rekultivierung und Nachsorge der Deponie im Kreis Warendorf

    Deponien
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